VDI-Richtlinie 2047 Blatt 2 – Betriebssicherheit von Rückkühlanlagen

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Seit Januar 2015 gelten die einheitlichen Richtlinien für die Betriebssicherheit von Rückkühlanlagen. Hierzu gehören insbesondere die Kühlwasserbehandlung und die konsequente Bekämpfung von Keimen wie zum Beispiel der gesundheitsgefährdenden Legionellen oder der schleimbildenden Pseudomonaden. Mit der Richtlinie VDI 2047 Blatt 2 hat der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) klare Vorgaben für den Betrieb von Kühltürmen mit hygienisch einwandfreiem Kühlwasser gemacht.

Das Wachstum von Legionellen in der Anlage zu vermeiden und den Aerosolaustrag weitestgehend zu minimieren, sind die wesentlichen Ziele der Richtlinie VDI 2047 Blatt 2. Bei einer Überschreitung der Grenzwerte sind weitergehende Kontrollen und die umgehende Behandlung des Kühlwassers notwendig.

 

Bei einem Befall mit Legionellen oberhalb der Grenzwerte ist die direkte Legionellenbekämpfung mit Bioziden erforderlich.

Die Richtlinie VDI 2047 Blatt 2 gilt seit Anfang 2015 für

  • Verdunstungskühlanlagen und -apparate
  • Anlagen ohne Taupunktunterschreitung bzw. Trockenbetrieb
  • Hybridkühltürme
  • Naturzugkühltürme mit weniger als 200 MW Leistung
  • Verdunstungskondensatoren

Betreiberpflichten bei Bestandsanlagen

  • Sicherstellung des hygienischen Betriebs von Verdunstungskühlanlagen
  • Erstellung vollständiger Betriebshandbücher
  • quartalsweise interne Hygienekontrollen
  • regelmäßige mikrobiologische Untersuchungen durch akkreditierte Labore
  • vierteljährliche Prüfung von Legionellen, Pseudomonaden und Gesamtkeimzahl
  • Dokumentation der Beprobungen
  • Aufstellen von Maßnahmenplänen bei Überschreitungen von Grenzwerten
  • kontinuierliche Wasseraufbereitung
  • Instandhaltung der Anlagen und Durchführung notwendiger Reparaturmaßnahmen
  • auf Wunsch Schulung des betreuenden Personals über die neuen Hygieneanforderungen und Sicherstellung der regelmäßigen Nachschulung

Laufende Überwachung der Kühlwasserhygiene

Um eine konsequente Überwachung zu erreichen, sollen nach der Maßgabe des VDI in regelmäßigen Abständen mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt werden. Als Parameter für die Überwachung der Mikrobiologie gelten dabei die allgemeine Keimzahl und das Bakterium Pseudomonas aerugionsa. Legionellen dagegen können nur direkt im Kühlwasser von Kühltürmen nachgewiesen werden.
Gerade das Kühlwasser mit Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad bietet ideale Bedingungen für die Vermehrung von Legionellen. Zudem wirken sich Ablagerungen von Korrosion, Kalk oder anderen biologischen Substanzen und Härteausfällungen günstig auf ihr Wachstum aus. Um ein direktes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung auszuschließen, müssen bei Überschreitungen des Grenzwerts von 1.000 koloniebildenden Einheiten/100 ml Kühlwasser für Legionella spp. Sofortmaßnahmen eingeleitet werden. Bei erhöhten Richtwerten für die allgemeine Koloniezahl und Pseumonaden werden zunächst weitere Kontrollen durchgeführt und bei Bedarf Maßnahmen zur Korrektur der Wasseraufbereitung oder zur Desinfektion vorgenommen.

  • Führen Sie alle 14 Tage interne Kühlwasserkontrollen durch?
  • Prüfen Sie mindestens 6-mal jährlich Biofilm, Schmutz-, Schlamm- und mineralische Ablagerungen?
  • Werden mindestens vierteljährliche Beprobungen durch ein akkreditiertes Labor durchgeführt und das Kühlwasser auf Legionellen und Pseudomonaden untersucht sowie die Gesamtkeimzahl erhoben?
  • Liegen Ihre Messwerte für Legionellen, Pseudomonaden und die Gesamtkeimzahl immer unterhalb der vorgegebenen Grenzwerte?
  • Finden regelmäßige Untersuchungen auf Korrosion statt und werden die Reparaturen umgehend durchgeführt?
  • Werden kontinuierlich die Werte für Kalzium, Gesamthärte/Summe Erdalkalien, Chlorid, Sulfat, Säurekapazität (KS4,3), Nitrat, Ammonium, Gesamtphosphor, Eisen, TOC, abfiltrierbare Stoffe oder Trübung, Silikat, pH-Wert, Konzentration des Konditionierungsmittels ermittelt?
  • Werden die Messergebnisse, Abweichungen und Maßnahmen genau dokumentiert?
  • Gibt es klare Pläne für zu ergreifende Maßnahmen und Verantwortlichkeiten, wenn die Ergebnisse der Messungen oberhalb der Grenzwerte liegen?
  • Wurde bereits eine Gefährdungsanalyse durchgeführt?
  • Verfügen Sie über aktuelle und umfassende Gefährdungsbeurteilungen?
  • Liegt für jede betriebene Anlage ein vollständiges Betriebshandbuch vor?
  • Haben Sie bereits Hygieneschulungen durchgeführt?
  • Sind die regelmäßigen Nachschulungen Ihrer Mitarbeiter gewährleistet?

Sprechen Sie uns an. Gemeinsam mit Ihnen führen wir einen Kühlturm-Check durch und begleiten Sie auf Wunsch auch bei der Umsetzung der Kühlturm-Regel.

Die Triton Water® GmbH bietet Ihnen innovative Lösungen für hygienisch einwandfreies Kühlwasser – von der umfassenden Beratung über wirksame Einzelmaßnahmen bis zur Entwicklung nachhaltiger Gesamtkonzepte:

  • Hygieneprävention für Rückkühlanlagen aller Art
  • Darstellung der Betreiberpflichten
  • Unterstützung bei der Erstellung von Betriebshandbüchern
  • betriebsinterne Prozesskontrolle
  • laufende Systemoptimierungen
  • Implementierung effizienter MSR-Technik
  • Durchführung notwendiger gesetzlicher und wiederkehrender Kontrollmaßnahmen
  • regelmäßige Probenahme durch Hygiene-Experten inklusive Begleitbiologie und Analyse im Fachlabor
  • Ergreifung schneller und wirksamer Gegenmaßnahmen bei Normabweichungen
  • fachliche Begleitung während des gesamten Untersuchungszeitraums

Sie brauchen Unterstützung bei der Umsetzung der Richtlinie 2047 Blatt 2 oder haben weitere Fragen? Dann treten Sie gerne in Kontakt mit uns – telefonisch oder einfach per E-Mail. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.